Donnerstag, 22. Mai 2014

Tag 325 - Alp

Ich bin in Thailand.
Ich werde in einem Haus festgehalten, das ich nicht kenne.
Langsam bekomme ich raus, dass ich nicht weg kann, weil ich in Thailand mit Drogen erwischt worden bin.
Ich bin dann zwar wieder nach Hause entkommen, kehre aber nochmal zurück und hab mich nochmal mit Rauschgift erwischen lassen.
Jetzt darf ich nie wieder aus dem Haus bzw. aus dem Ort raus und kann mein Leben nicht mehr länger in Freiheit verbringen.

Quelle: http://ffffound.com/

Ich - in Asien? Eher unwahrscheinlich.
Ich - Drogen? Nicht wirklich, oder?

Ich bin dann aufgewacht und war etwas verwirrt. Die Geschichte mit Thailand und den Drogen ist eh ein alter Hut, eine Version dieser Geschichte habe ich vor ein paar Tagen in einer Serie gesehen und habe das wohl als Material verwertet.
So, nun bin ich also einmal erwischt worden (Erkrankung), bin entkommen (erfolgreiche Therapie) und im Traum war ich schon weiter, nämlich bei einer eventuellen Neuerkrankung.
Der kann was, der Alp.

Seit Tagen denk ich gelegentlich an den ersten Nachsorgetermin und was dabei entdeckt werden kann.
Dabei dauert es noch:  Herceptin läuft noch drei Mal, danach wird erst eine Untersuchung gemacht.

Die Angst vor bösen Überraschungen kann mir niemand nehmen.
Diese Angst muss mir aber auch niemand nehmen können, sie gehört dazu, sie kommt in Wellen und ist dann wieder weg, sie lässt sich unterdrücken, wegschieben, bis sie sich in meine Träumen stiehlt.
Ich behaupte, das ist ok.
Man muss die Angst aushalten können. So gesehen wird es mich hoffentlich nur im Anlassfall reißen.

Seit die Temperaturen in Wien über 20 Grad sind, kratzt mich ohnehin wenig, ich fühle mich ein bisschen benommen, verträumt latsche in die Arbeit und tauche durch den Tag.
Ich sitz in meinen Meetings, bin vollkommen emotionslos und lächle still vor mich hin.
Dieser Zustand ist nicht unangenehm, nein, es ist alles irgendwie in Watte gepackt.
Es ist friedlich.







2 Kommentare:

  1. Du träumst ja Sachen! In der Reha habe ich mal geträumt, dass drei Geier mit Lederhauben und Fliegerbrillen auf meinem Fensterbrett landen und sich in Comicspracwhe über mich lustig machen. Von der Chemo träume ich manchmal. Komischer Weise sind das nie Alpträume.

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    1. Seit der Diagnose träum ich viel so Zeugs, von Gewalt, Entführungen, Vergewaltigungen, Zombies, Bedrohungen etc.
      Der Mann meiner Mutter hat es so ausgedrückt: "Dein Gefühl der Unbesiegbarkeit hat einen rechten Haken bekommen."

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